Chiang Mai – die Perle des Nordens

 Anreise Chiang Mai – Vorfreude auf eine Großstadt

Das Songthaew des Hotels brachte uns bis zum Busbahnhof in Khao Sok, von dem aus wir mit dem Mini-Van zum Flughafen in Surat Thani fuhren. Auf dem Flughafen gönnten wir uns noch eine Zigarette auf dem Parkplatz, auf dem es zu unserer großen Verwunderung Parkplätze für ältere Reisende gab.

Das Flugzeug der AirAsia Airline startete pünktlich und eineinhalb Stunden später landeten wir in der 1.300 Kilometer von Surat Thani entfernten Stadt Chiang Mai. Ein Meter-Taxi brachte uns für 200 Baht zu unserem Hotel Lanna Boutique Resort, das sich in einem der nördlichen Stadtteile befand.

Der erste Blick auf das Äußere des Hotels ließ uns nicht gerade in Begeisterung ausbrechen. Im Inneren entpuppte es sich aber als überaus idyllisch mit einem Patio, dessen Mitte ein großer Swimmingpool beherrschte. Die oberen Geschosse gruppierten sich um diesen, der auch noch mit viele Grünpflanzen schmückt war.

Ein besonderes Ereignis in Chiang Mai ist der allwöchentlich stattfindende Saturday Night Market, den wir nicht verpassen wollten. War es doch der erste, den wir in Thailand besuchten. So bestiegen wir an der Hauptstraße ein Songthaew, das uns für 30 Baht am Chiang Mai Gite, eines der vier Tore zur Altstadt, absetzte.

Hier wimmelte es geradezu von Menschen, die an den unzähligen Streetfood-Ständen vorbei schlenderten. Es gab nahezu alles, was der hungrige Magen begehrte.

Mehrere Garküchen hatten reichlich Auswahl an Meeresfrüchten und Fisch jeglicher Art. Ob nun ganze, gegrillte Fische, Fischstückchen, mariniert in Soße, Tintenfische, als Ganzes oder in Stücke geschnitten oder allerlei Schalentiere von Krabbe bis Krebs, es wurde alles angeboten.

Andere Stände hatten sich auf Suppen oder Salate spezialisiert. Wieder andere boten Hähnchen- oder Schweinefleisch- entweder als Spieß oder in appetitlichen Häppchen in Soße, sogenannte Currys, an.
Und natürlich fehlten auch süße Köstlichkeiten nicht: frittierte Reisbällchen mit allerlei Füllungen und Omelettes mit und ohne Füllung.

Dazu gab es frisch zubereitete Fruchtsäfte, für die kleingeschnittenes Obst bereits in Becher gefüllt war. Nach Auswahl des Bechers wurde dessen Inhalt in einem Mixer püriert, der Becher mit Eis gefüllt, und anschließend das zu Saft verarbeitete Obst zurück in den Becher gegossen.

Die Preise waren überaus niedrig, je nach Größe der Portion wurde zwischen 10 und 50 Baht verlangt.
Wir probierten mehrere Gerichte, alle schmeckten köstlich, auch die Würstchen, die Burkhard gewählt hatte, eine der Spezialitäten Chiang Mai‘s.

Den Rückweg zum Hotel wollten wir zu Fuß zurücklegen. Entlang des ehemaligen Wehrgrabens, der die Altstadt umschließt, gingen wir an schön illuminierten Fontänen vorbei. Nach kurzer Zeit erreichten wir den Sri Proom.

Ein Blick auf die Karte sagte uns, dass es wohl noch ein ganzes Stück Weg war bis zum Phuak Gate, das Tor, an dem wir die Altstadt verlassen mussten, um dann in Richtung Norden zu unserem Hotel zu gelangen.

Nicht lange, nach dem wir die Altstadt durch das Phuak Gate verlassen hatten, setzte der Regen ein. Anfangs nur tröpfchenweise, aber bald schüttete es wie aus Eimern. Neben uns hielt ein Tuk-Tuk. Ohne den Preis zu verhandeln, retteten wir uns in das halbwegs trockene Tuk-Tuk und nannten unser Ziel. Wer die OlderTrolleyTraveller kennt weiß, wie ernst die Lage gewesen sein muss!!!

Chiang Mai – The Old-Town und the Old-Man

Am nächsten Tag bestiegen wir zur Mittagszeit ein rotes Songthaew, das uns bis in die Altstadt von Chiang Mai fuhr.

Die roten Songthaews verkehren überall innerhalb des Stadtgebietes und bringen die Fahrgäste für einen Preis von 30 Baht günstig von A nach B. Man hebt den Arm, das Songthaew hält, man nennt dem Fahrer das Ziel und setzt sich hinten auf die überdachte, mit Bänken bestückte Ladefläche. Der Ausstiegswunsch wird durch drücken eines an der Decke der Ladefläche angebrachten Knopfes angezeigt. Der Fahrer hält, man steigt aus und gibt dem Fahrer das Fahrgeld.

Wir waren gerade einmal wenige hundert Meter gegangen, da wurden wir von einem älteren Taxifahrer angesprochen. Er fragte uns in gut verständlichem Englisch, was wir uns in der Region um Chiang Mai ansehen möchten. Da wir keinerlei Pläne hatten, konnten wir seine Frage auch nicht konkret beantworten.
Er hielt eine bunt bebilderte, schon etwas abgegriffene Mappe in der Hand und schlug uns mehrere Ziele vor. Normalerweise lassen wir uns auf solche Gespräche gar nicht ein, da wir in anderen Ländern nur schlechte Erfahrungen damit gemacht hatten. Er erschien uns aber so überaus sympathisch, dass wir das Gespräch intensivierten. Er präsentierte auch eine schon leicht vergilbte Mappe mit Referenzschreiben ehemaliger Fahrgäste.
Nach der Durchsicht seiner Mappe entdeckten wir mehrere Sehenswürdigkeiten, die einen Besuch lohnenswert erscheinen ließen.

Nun begann die Preisverhandlung. Der zuerst genannte Preis erschien uns zu hoch, und so boten wir an, ihn bei einem fairen Preis auch für zwei Tage zu buchen.

Als er „for two days“ hörte, ging ein Strahlen über sein Gesicht und wir einigten uns sehr schnell auf 900 Baht pro Tag, wobei wir ihm erklärten, dass der Tag für uns mindestens 6 Stunden bedeutet und wir uns gerne Zeit bei der Besichtigung schöner Dinge lassen. Er versicherte, dass das für ihn kein Problem sei und so verabredeten wir, dass er uns am nächsten Tag um 10 Uhr vom Hotel abholt. Mit dem Ergebnis zogen wir überaus zufrieden von dannen, wohl wissend, wie nervig Gruppentouren im Hinblick auf Zeitdruck sein können. Welche gute Wahl wir mit dem Fahrer getroffen hatten, wurde uns aber erst später bewusst.

Anschließend schlenderten wir durch die Altstadt, besichtigten den einen oder anderen Tempel, wovon es in Chiang Mai unzählige gibt, mal sind sie golden, mal silbern oder aus Holz gebaut.

In vielen befinden sich Buddha-Figuren aus Wachs.

Wat Phra Singh und Wat Chedi Luang

Sehr schön fanden wir Wat Phra Singh. Die über 200-jährigen Bäume haben uns sehr beeindruckt.

Die Gebäude stammen zum Teil aus dem 14. und 15. Jahrhundert.

Im Inneren waren die Gebäude prachtvoll ausgestattet.

Nicht alle Gebäude durften von Frauen betreten werden, und so habe ich nur durch Burkhards Bilder erfahren, was sich im Inneren verbirgt.

Das dahinter liegende Wat Chedi Luang hat uns ebenfalls sehr beeindruckt. Der im 14. Jahrhundert begonnene Bau war ursprünglich 82 Meter hoch. Die obersten 30 Meter wurden leider bei einem Erdbeben 1545 zerstört.

Viele Elefanten bewachten den Chedi.

Ursprünglich beherbergte er den Smaragt-Buddha, der jetzt in Bangkok im Museum zu sehen ist. Er wurde durch einen schwarzen Jade-Buddha ersetzt.

Wie in Tempeln üblich, wurden hier auch Spenden für allerlei Dinge erbeten. In dieser, wie ich finde, lustigen Form hatten wir es aber noch nicht gesehen.

Überall hatten wir gelesen, dass man diesen Tempel unbedingt gesehen haben muss. Das können wir jetzt bestätigen.

Eine weitere touristische Attraktion ist der Sunday Night Market, für den die mitten durch die Altstadt führende Hauptstraße für den Verkehr gesperrt wird. An den Ständen wird so ziemlich alles angeboten, was das Herz, vor allem das des Touristen, begehrt. Sehr lecker schmeckten die kleinen Erdbeeren.

Am Abend verköstigten wir uns wieder einmal mit Streetfood. Hier ist vielleicht erwähnenswert, dass wir trotz vieler Unkenrufe bisher keinerlei Magen-Darm-Probleme hatten.

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